Guter Rat…

… und vermeidbare Fehler.

  1. Anlegen der Beete: Wir hatten zunächst Beete ohne Abgrenzung zur Wiese angelegt. Das hat zur Folge, dass die Wiese in die Beete wuchs. Hierdurch entstand viel Arbeit. Wir haben alsdann aus dem Fehler gelernt und die Beete erneut abgespatet und eine Folie als Rizomsperre am Rand verlegt. Damit war dieses Problem gelöst.
  2. Unkrautvermeidung: Hier ist es zweckmäßig die Wiesenflächen wöchentlich zu mähen, damit eine Versamung in die Beete nicht erfolgen kann. Dies hat zur Konsequenz, dass wir zumeist mit zweimal Unkrautjäten in der Woche auskommen. Für uns ist das wichtig, weil wir doch eine erhebliche Anreise von Bonn in die Voreifel haben.
  3. Ungezieferbekämpfung: Für uns kamen chemische Giftstoffe grundsätzlich nicht in Frage. Diese haben in einem biologisch geführten Garten ohnehin nichts zu suchen.   Als besonders zerstörend hat sich neben der Feldmaus die Wühlmaus erwiesen. Was also tun, um dieser Plage Herr zu werden?  Die Lösung des Problems ergab sich für uns aus alten Schriften. In Gartenbüchern des 19. Jahrhunderts wurden wir fündig. Unsere Vorfahren kochten damals Eichenasche auf und verwendeten die dann entstandene Lauge nicht nur zur Seifenherstellung, sondern auch zur Mäusebekämpfung! In der Lauge wurde Weizen, Hafer oder anderes Getreide eingeweicht. Diese eingeweichten Futtermittel verbrachte man in die Mäusegänge. Mit dem gewünschten Erfolg… Wir gehen auch so vor, verwenden jedoch die leichter herzustellende Natronlauge. Wichtig ist es, das eingeweichte Futter tief in den Mäusegang einzubringen, um Vögel zu schonen. Diese Prozedur muss regelmäßig wiederholt werden. Die Kosten für den  wöchentlichen von einem Esslöffel NaOH sind, nebenbei bemerkt, ganz gering, vor allem im Vergleich zu den käuflichen chemischen Giften. Bei ganz hartnäckigen Fällen wirkt ein tief in dem Gang gezündeter Sylvesterknaller wahre Wunder. Gerade in 2016 haben wir die Mäuseplage so bestens unter Kontrolle bekommen. Die oben beschriebene Beetbegrenzung ist überlappend und hervorragend als Schneckenfalle geeignet. Unter der Folie können die Schnecken leicht eingesammelt werden. Als Schutz der Jungpflanzen sollte Urgesteinsmehl eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist, junge Pflänzchen in das Knoblauchfeld zu integrieren, zum Beispiel wenn eine Lücke beim frühen Ernten entsteht.

    junger Kohl

    Junger Kohl im Knoblauchfeld, versteckt vor gefräßigen Schnecken.

  4. Windschutz für die Gemüsepflanzen: Auf der Hauptwindseite des Grundstücks haben wir dieses mit Schilfmatten eingefasst. Dies ergibt schon ein milderes Klima auf unserem Grundstück. Zudem verwenden wir Beerensträucher, Salbei und Lavendel zum Unterteilen der Beete. Gleichzeitig bieten auch sie einen guten Windschutz.
  5. Hilfsmittel und zwar technisches Gerät: Zum Einsatz kommen bei uns eine Motorhacke und ein über 50 Jahre alter Holder E 12. Bei einem großflächigen Anbau, insbesondere bei den Kartoffeln, kommt man ohne diese technischen Hilfsmittel nicht aus. Die Motorhacke hat sich in den kleineren Bereichen bis 400 m² bewährt.
  6. Geeignete Gemüsepflanzen: Nicht jede Gemüsepflanze ist für die Eifel geeignet -oder passt zu unserer Anbaumethode unter Berücksichtigung, dass wir nicht täglich vor Ort sind. Wir brauchen robuste Sorten, die zum Beispiel auch ohne tägliche Wässerung auskommen. Fast alle alten Gemüsesorten haben sich bewährt. Wir listen diese unter der Rubrik „Erlesene Gemüsesorten“ auf.
  7. Dünger: Wir verwenden eigenen Kompost, eigenen Pferdemist sowie Urgesteinsmehl. Seit 2016 benutzen wir in allen Beeten die Puffbohnen als Stickstofflieferanten. Man lernt nie aus.
  8. Richtiger Erntezeitpunkt: Schwierig. Wir lernen noch. Hängt jedes Jahr erneut vom Wetter ab. In 2015 haben wir zum Beispiel das rechtzeitige „Zwiebeltreten“ verpasst. Der Knoblauch ist auch  diesbezüglich unproblematisch.
    Zwiebeltreten

    Zwiebeltreten im Juni 2016. Alles richtig gemacht.

    Nichts ist unproblematisch. In 2016 hat unser Knoblauch extrem geschwächelt. Warum? Die Internetseite Wetterkontor.de, und hier Rückblicke,  geben die Antworten. Ungewöhnlich wenige Sonnenstunden und viel zu wenig Regen haben die Knoblauchernte ruiniert. Auch die Kartoffeln sind verkümmert. Wir haben nicht einmal die Setzkartoffelmenge geerntet. In früheren Zeiten wären nun viele Menschen verhungert.

  9. Lagerung der geernteten Feldfrüchte: Im Winter 2015/16 hatten wir 600 kg Kartoffeln einzulagern. Dies erwies sich als sehr problematisch. Viel Platz, dunkel und gut gekühlt sollte der passende Ort sein. Bei uns begannen die Kartoffeln im Keller auch bei dunkler Lagerung zu keimen. Die Altvorderen mit ihren Erdmieten lagen also goldrichtig. Beim Wurzelgemüse hat sich das Einschlagen in Sand bewährt. Manches lässt sich auch gut einfrieren, zum Beispiel Bohnen und Beerenfrüchte. Diese TK-Ware ist nicht im entferntesten mit der Industrieware aus dem Supermarkt vergleichbar.
  10. Förderung tierischer Nützlinge: Ganz vorneweg ist der Meerkohl zu nennen. Dessen unzählige Blüten locken ebenso viele Insekten an. Auch viele andere unserer Nutzpflanzen, auch gerade die Lauchgewächse, fördern insbesondere die Wildbienen. Den Wildbienen haben wir übrigens noch ein sogenanntes Bienenhotel selbstgebaut und einen kleinen Teich angelegt, der für alle Tiere sehr interessant ist. Wichtig für unseren Küchengarten ist, dass die kommerzielle Landwirtschaft mit ihrem Gifteintrag kilometerweit entfernt ist. Gleich hinter unserer Hecke befinden sich nur die Weiden einer biologisch geführten Rinderzucht. Die Straße ist auch weit weg. Eine der schönsten Überraschung des verregneten Sommers 2015 war ein kleiner Maulwurf, der alle Schnecken auf der Anlage unter Kontrolle hatte. Die Randbereiche lassen wir relativ unberührt. Dadurch fühlt sich die Ringelnatter  recht wohl…und jagt nach ausgiebigen Sonnenbädern Mäuse. Für den Mäusebussard und den Falken haben wir eine Jule aufgestellt.

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