Zwei urige Rosa Tannenzapfen konnten wir letzten Montag „aufgabeln“, also Kartoffeln, die wir in dem alten Kartoffelfeld fanden, wo wir vor Jahren die ersten Erdfrüchte gesetzt hatten. Zu unserer „wilden“ Ernte zählt vor allem der Rote Meier, eine Art Spinat, der sich seit Jahren schon selber aussät und immer ein Plätzchen findet, wo er sich ungestört ausbreiten kann. Der junge Grünkohl setzt einen attraktiven farblichen Kontrast zur roten Melde. Den Knoblauch finden wir inzwischen auch in vielen Beeten wieder. Besonders lecker sind die noch jungen Rundlinge im Frühjahr. Ende Juli während der heißen Hundstage haben wir die letzten Knobläuche geerntet und zum Trocknen nach Hause gebracht. Sicher wurde hier und da wieder etwas übersehen – umso mehr freuen wir uns schon auf die ersten überraschenden Austriebe im kommenden Frühjahr. Ja, denn das gehört zu den interessanten Erfahrungen: jetzt schon mit Freude an das nächste Jahr zu denken…
Maibeeren

Es ist warm. Die Maibeeren reifen. Diese kleinen Superfrüchte schmecken uns besonders gut auf dem morgendlichen Marmeladen-Brötchen. In diesem Jahr konnten wir etwa 2,5 Kilo Früchte von unseren acht Büschen ernten. Ein guter Ertrag. Das Abpflücken ist jedoch sehr zeitaufwendig und der Sonnenbrand inklusive, denn die kleinen Früchte hängen unter den Blättern tief im Inneren der Sträucher, dessen Äste zudem ein enges Geflecht bilden. Aber die Mühe lohnt sich und im Winter werden wir, während wir die Maibeerenmarmelade aufs Frühstücksbrötchen streichen, mit Sehnsucht an diese heißen Frühlingstage denken.
Erstes Frühstück
Frühmorgens ist es noch sehr kalt. 4°. Rauhreif liegt auf der Wiese. Aber es ist sonnig. Wir haben uns unser Frühstück mit Bärlauch, Freddy, Gartenkresse und frischen Knoblauchblättern verfeinert. Diese ersten Austriebe sind ganz besonders würzig und schmackhaft. Die Narzissen an den Beeträndern strahlen mit der Sonne um die Wette.
Ist Gertrud sonnig, wird’s dem Gärtner wonnig.
Endlich Frühling. Der Winterschlaf ist beendet. Die Temperaturen spielen mit. Allerdings gibt es in diesem Jahr eine erhebliche Wasserknappheit. Alles, auch die Obstbäume lechzen nach etwas Regen. Wir helfen nach und wässern, denn auch der Winter war zu trocken. Mitte März 2017 zeigen sich der Bärlauch, Rhabarber, Wunderlauch und Baumspinat. Knoblauch aus vergangenen Jahren bewusst liegen gelassen, wächst in dichten Büscheln und kann nun beerntet werden. Aber auch die ersten Schnecken tauchen wieder auf, obwohl wir im gesamten Winter auf Jagd waren. Auf den Feldern stehen noch alte Kohlpflanzen. (Manche wurden heute von Junin vernascht… Walür wie immer brav.)
Frostiger Nikolaus
Kälte und Eis haben den Ur-Küchengarten im Griff. Aber bei unserem heutigen Besuch war es sonnig und windstill. Sehr gut auszuhalten. Wir haben Blumenkohl, Spitzkohl, Wirsing und Rosenkohl geerntet. Ein paar junge Austriebe vom Knoblauch, Mangold, Rauke und Sellerieblätter konnten wir für ein kleines Pesto mitnehmen. Auch die Mäusebekämpfung stand sehr stark im Blickpunkt unseres Besuches…
Bohnen an Michaeli
Die Bohnen haben in diesem Jahr gut getragen. Als Himmlische Schwestern vereint mit einem Hokkaido-Kürbis tragen sie nicht nur zur Verbesserung des Bodens bei, sondern unterstützen sich gegenseitig in ihrem Wachstum. Unsere Lengsdorfer Speckbohnen, zuerst zart und ohne lästiges Fädchen, sind inzwischen zu ansehnlichen weißen Bohnen herangereift. Auch das Ahrweiler Köksje, ein Arche Passagier von Slow Food, ist gut gediehen. Seine gesprenkelten Böhnchen sind nett anzusehen – und werden uns wohl im Winter in einem deftigen Eintopf gut munden.
Kümmerliche Kartoffelernte
650kg in 2015 geerntet. 50 kg in 2016. Welch ein kümmerliches und auch trauriges Ergebnis. Die Gründe könnt ihr in der Rubrik „Guter Rat… “ Punkt 8, nachlesen. Die sogenannten Wildkräuter wachsen dennoch ungehindert weiter. Auf dem Bild oben rechts ist zu sehen wie die Wurzeln der Beikräuter durch die Kartoffelknollen hindurch gewachsen sind. Sehr ungewöhnlich. Zufriedenstellend ist die heutige Ernte bei den Tomaten, Beeren, Kräutern, Weißwurzeln und dem Meerrettich. Zum ersten Mal ist es uns geglückt, die Zucchini vor den Schnecken zu retten. Viele Kohlsorten entwickeln sich prächtig, nachdem die Schädlinge abgewehrt sind.
Kräuterweihe
Trotz aller Wetterwiddrigkeiten gibt es kleine Erfolge zu vermelden. Das Beerenobst, die Wildkräuter, Stangenbohnen und Topinambur gedeihen prächtig. Unter der Lengsdorfer Speckbohne fühlt sich der Kürbis mehr als wohl. Und die Schnecken machen einen großen Bogen um beides. Zum Glück. An anderer Stelle sind sie nicht so zimperlich. Die Blumenkohlpflänzchen wurden gänzlich abgefressen. Inzwischen haben wir so viele Kohlpflänzchen nach setzen müssen, dass wir den Überblick verloren haben, was wo wächst. Unseren Neuzugang, das Ahrweiler Köksje, können wir immer noch gut erkennen. Die Blüten sind zart rosa. Die Bohnen kurz und bunt gesprenkelt.Für die Kräuterweihe heute Abend haben wir Rainfarn, Rosmarin, Beifuß, Majoran, Schafgarbe, Salbei und Johanniskraut zusammengebunden.
Zu Besuch beim Fischer vom Laacher See
Heute waren wir zu Gast bei Ansgar Hehenkamp, in seiner Fischerei-Hütte direkt am Laacher See. Im Rahmen der Slow Food Bonn Veranstaltung erläuterte der Fischer die Lebensbedingungen und den Fang der Felchen, einer Fischdelikatesse. Nach dem Vortrag schritt der Fischereimeister zur Tat und servierte uns die Felchen in fast allen Variationen. Ob als Tartar, geräuchert, gegrillt oder mit Panade frittiert überzeugte das Felchen jeden Teilnehmer von seinem hochwertigen Geschmack. Beeindruckend waren die Berichte von Herrn Hehenkamp mit welchen Schwierigkeiten er zu kämpfen hat. Auch die Fischerei hängt in hohem Maße von günstigen Witterungsbedingungen ab. Doch dem Fischer ist es gelungen, mit Selbstzüchtungen die Wettergötter auszutricksen. Dazu gehören viel Sachverstand und Akribie. Wir sind begeistert von diesem Erlebnis. Den Fisch kann jeder von Herrn Hehenkamp beziehen (siehe: Fischerei Maria Laach). Nebenbei haben wir in der Klostergärtnerei verschiedene Minzarten erworben.
Tag des Himbeerkuchens
Tag des Himbeerkuchens in Österreich. Wir haben gestern nochmal zwei Kilo Himbeeren geerntet und diese Anregung von Birgit gleich in die leckere Tat umgesetzt. Das Wetter ist zur Zeit endlich hochsommerlich und die schnellwachsenden Früchte entsprechend groß und sehr geschmackvoll. Nur für den Knoblauch und die Kartoffeln kommt der Sommer zu spät. Die Eifelrose ist recht klein geblieben. Die Kartoffeln sind schon vor der Blüte wieder eingezogen und auch kümmerlich entwickelt. Denn bereits im Juni schien die Sonne nur zur Hälfte der sonst üblichen Zeit. Auch im Juli setzte sich dieser Trend fort. Bis jetzt. Nur die Puffbohnen, fast alle Kohlpflanzen und die Salate haben all unsere Erwartungen übertroffen. Es gibt also weiterhin leckeres zu essen.